Alpenstrandläufer

Liebe Entdeckerin, lieber Entdecker,
Hallo, kennen Sie mich? Mein Name ist Alpenstrandläufer – ein Name der für mich ungewöhnlicher wohl nicht sein kann. Vor allem für Bewohner der Alpenländer muss es seltsam anmuten, dass ich, wenn ich doch in Mitteleuropa nur im Frühling und Herbst zu Gast bin, nach diesem berühmten Alpenbogen benannt bin. Tatsächlich geht mein Name auf eine Gegend zurück, die in Skandinavien liegt. Es sind die Lappländischen Alpen, wo ich immer wieder beobachtet wurde, und die mir schlussendlich meinen Namen gaben.

Calidris alpina
Der Alpenstrandläufer ist ein mittelgroßer Strandläufer der im Seewinkel vor allem im Frühling und Herbst durchzieht. Sein Ziel sind aber nicht die Alpen wie der Name vielleicht suggeriert, sondern der hohe Norden im Frühling bzw. die warmen Küsten Afrikas im Herbst. In Mitteleuropa sind sie nur als Rastvögel anzutreffen, die hier ihre Reserven für den Weiterflug auffüllen.
Größe: 19 cm
Gewicht: etwa 60 g, vor der Zugzeit deutliche Zunahme
Schnabellänge: 36 mm (Variiert je nach Unterart und Geschlecht.)
Verbreitung
Der Alpenstrandläufer ist fast auf der gesamten Nordhemisphäre anzutreffen. Zum Brüten fliegt er ganz in den Norden in die baumlosen Weiten der Tundra. Den Winter verbringt er von frostfreien Küsten bis hin zu tropischen Stränden. Zwischen diesen beiden Gebieten ist er als Durchzügler anzutreffen. In Europa liegen die nächsten Brutplätze am Baltikum und in Schottland, überwintert wird an den Küsten Westeuropas und im Mittelmeerraum. In Österreich kann der Alpenstrandläufer an Gewässern im Durchzug im April und Mai bzw. von August bis Oktober beobachtet werden. Besonders geschätzt werden große offene Wasserflächen mit Flachwasserbereichen.
Aussehen
Der zierliche Alpenstrandläufer ist im Prachtkleid ganz leicht an seinem schwarzen Bauch zu erkennen, den sonst kein anderer Strandläufer zeigt. Der Schnabel ist etwas länger als die Länge des Kopfs und deutlich nach unten gebogen. Die Beine sind schwarz und die Oberseite rostrot mit schwarzen Sprenkeln. Jungvögel im Herbst sind etwas schwieriger zu erkennen, da bei ihnen der schwarze Bauchfleck auf wenige schwarze Flecken auf den Flanken reduziert ist. Die Oberseite zeigt die typischen hellen „Hosenträger“ der jungen Strandläufer.
Lebensweise & Fortpflanzung
Seine Nahrung sucht der Alpenstrandläufer auf Wattflächen und flachen Uferzonen. Er stochert dabei unermüdlich im feuchten Schlamm auf der Suche nach Würmern, Insektenlarven und winzigen Muscheln. Im Brutgebiet in der Tundra werden vier gut getarnte Eier in eine Nestmulde gelegt und 21 Tage bebrütet. Es gibt im hohen Norden zwar ein hohes Angebot an guten Brutplätzen, aber auch Feinde wie z. B. der Schneefuchs der gerne Eier raubt. Auch plötzliche Wetterumbrüche mit Schneefällen kommen vor, es wurde aber beobachtet das Eier 14 Stunden unter einer Schneedecke lagen und dann noch erfolgreich schlüpften. Schon wenige Stunden nach dem Schlupf wird das Nest verlassen und die Jungvögel müssen von Anfang an selbst für ihre Nahrung sorgen, die Eltern sind nur als Aufpasser dabei. Nach 3 bis 4 Wochen sind alle Federn gewachsen und das Gewicht der Eltern wurde erreicht. Der Zug in die Winterquartiere erfolgt ein paar Wochen nach den Altvögeln, somit fliegen die Jungvögel oft mehrere tausend Kilometer ins Unbekannte.
Gefährdung
Alpenstrandläufer werden als nicht gefährdet eingestuft. Trotzdem gibt es einige Gefahren, vor allem am Zug und im Winterquartier. Die zwei größten Gefahren sind wohl Verschlechterung des Lebensraums und die Verschmutzung der Meere mit Schwermetallen.
Wissenswertes

Richtig beobachten
Alpenstrandläufer lassen sich gut auf den großen Lacken im Seewinkel beobachten, sofern diese Wasser haben. Ein Spektiv ist aber meistens notwendig, da die Vögel eine große Fluchtdistanz aufweisen und erst zwischen den anderen Watvögeln gefunden werden müssen.

Safari Status
Alpenstrandläufer stehen bei Birdwatching Safaris im Frühling (April & Mai) und Herbst (August, September, Oktober) auf dem Programm. Meist braucht es aber einen fachkundigen Ranger um die „Alpis“ zwischen den Kampf- und Bruchwasserläufern zu entdecken. Letztes Jahr gab es zwei verwegene Individuen die versuchten, den Winter im Seewinkel zu verbringen. So konnten sogar bei den Sylvester-Spaziergängen zwei Alpenstrandläufer auf dem frisch zugefrorenen Zicksee beobachtet werden.
Interaktive Inhalte
Hier finden Sie eine Auswahl an weiterführenden Informationen zum Alpenstrandläufer
Lebensraum St. Martins Therme & Lodge
Direkt am Gelände der St. Martins Therme & Lodge sind Alpenstrandläufer nicht zu entdecken. Dafür hat der St. Martins See viel zu steile Ufer und die so beliebten Flachwasserzonen für die Nahrungssuche fehlen. Am nahegelegenen Zicksee aber sind Sie durchaus auch von unserem Hochstand aus zu erkennen. Der Zicksee bietet generell auch gute Beobachtungsmöglichkeiten.