
Das älteste Haustier der Menschheit
Schafe waren und sind seit der Jungsteinzeit, der Zeitraum der ersten Domestikation, Begleiter des Menschen und als Haustier Lieferant von Fleisch, Milch und Wolle. Die vielen verschiedenen Rassen, die im Laufe der gemeinsamen Geschichte Mensch-Schaf entstanden sind, stammen nach heutigem Wissenstand alle vom Armenischen Mufflon ab.
Aussehen
Das Aussehen ändert sich stark in Abhängigkeit von der Rasse. Farbschläge gibt es von Weiß über Brauntöne bis Schwarz in unterschiedlichen Zusammensetzungen oder auch reinfarbig. Als Hornträger (Bovidae) tragen die Männchen die Hörner entweder als Schnecken oder als Schraube. Klarerweise variieren Aussehen, Größe und Körperbau auch je nach Nutzungsart (Wollschaf, Fleischschaf, Milchschaf) einer Rasse. Somit gibt es Schafrassen mit gerademal einem halben Meter Widerristhöhe und unter 20 kg bis zu Rassen von über 100 cm Widerristhöhe und weit über 100 kg Körpergewicht. Die Widder sind immer deutlich größer und schwerer als die Mutterschafe.
Verbreitung & Nutzung
Schafe zählen zu den ältesten Haustieren des Menschen. Ursprünglich wurden sie als Fleischlieferanten gezüchtet. Die Nutzung der Wolle ist erst seit den Eiszeiten bekannt. Heute werden Schafe praktisch weltweit gehalten, jedoch auf den unterschiedlichen Kontinenten mit unterschiedlichen Nutzungsschwerpunkten. Während heute in Europa wie auch in Amerika die Produktion von Wolle kaum mehr eine Rolle spielt und Schafe in erster Linie zur Fleischproduktion gehalten werden, spielt in Asien auch noch die Wollproduktion, bzw. die Milchproduktion eine wichtige Rolle. China ist heute der weltweit größte Produzent von Schaffleisch und Schafmilch, während Australien den größten Wollproduzenten darstellt.
Lebensweise & Nahrung
Schafe sind Herdentiere wobei sich die Herden in nach Geschlechtern getrennte Männchen (Widder)-Gruppen bzw. Weibchen (Mutterschaf, Au oder Aue bzw. Zibbe) und Lämmer- Gruppen aufteilen. Nur zur Fortpflanzung suchen die Männchen die Schafherden auf, wobei dies bei Haustieren durch den Menschen gesteuert wird. Als reine Pflanzenfresser haben sie ein auf karge Nahrung ausgelegtes Verdauungssystem. Als Wiederkäuer vom Raufutterfresser-Typ sind sie in der Lage auch sehr nährstoffarme Nahrung zu verwerten. Gefressen werden Gräser, Kräuter, Knospen aber auch Fruchtstände von verholzten Pflanzen.
Fortpflanzung
Es gibt saisonale (meist im Herbst) oder von der Saison unabhängige Brunstzyklen. Die Schafe setzen nach einer je nach Rasse leicht variierenden Tragzeit von ca. 5 Monaten 1-2 Lämmer, sehr selten auch Drillinge. Aufzucht und Führen der Lämmer übernehmen ausschließlich die Mutterschafe. Widdern kommt keine Aufgabe bei der Lämmeraufzucht zu.
Die Schafe von St. Martins
Der St. Martins Stall hat sich im Herbst um zwei Schafherden erweitert. Die eine Herde besteht aus einer Kreuzung von Berrichon du Cher- & Jura-Schafen. Diese Schafe stammen von einem Betrieb für tiergestützte Intervention (TGI) und sind von „Lamm“ an den engen Kontakt mit dem Menschen gewöhnt. TGI beschreibt den bewussten und gezielten Einsatz von Tieren in der Pädagogik und/oder Therapie. In St. Martins werden sie für tiergestütztes Arbeiten mit Kindern und Erwachsenen eingesetzt.
Die zweite Herde besteht aus Zackelschafen. Bis ins 18. Jahrhundert hinein war das Zackelschaf die vorherrschende Schafrasse in der ungarischen Tiefebene. Es ist die letzte noch erhaltene Schafrasse mit Schraubenhörnern. Die Zackelschafe von St. Martins haben die Aufgabe das Gelände zu beweiden und dabei zu helfen, wieder eine hutweidenartige Landschaft entstehen zu lassen.
Safari Infos
Bei einem Spaziergang am St. Martins-Gelände können Sie beide Schafherden beobachten. Wer unseren TGI-Schafen auf Augenhöhe begegnen möchte, hat im Rahmen unserer tiergestützten Programme die Möglichkeit dazu.
Zudem können Sie großen Zackelschaf-Herden bei Safaris in den ungarischen Teil des Nationalparks begegnen.
Safari Gewinnspiel
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