
Ein Soldat im Pflanzenreich
Die Blüten des Helm-Knabenkrauts sehen aus wie kleine, helmtragende Männchen. Ein echter Soldat, der auf Grund seiner Seltenheit ums Überleben kämpfen muss.
Aussehen
Die Pflanze kann bis zu 60 cm hoch wachsen. Die Höhe ist allerdings stark vom Standort abhängig. Meistens erreicht die Pflanze nur rund 25-45 cm Wuchshöhe. Der leicht kantige Stängel hat an der Basis länglich-lanzettige Laubblätter, die oberen Laubblätter umschließen den Stängel. Die äußeren Kelchblätter der Blüten bilden einen Helm und sind weißlich, der Rest der Blüte, die Lippe (Labellum) ist dunkelrosa bzw. purpurn. Die Unterlippe besteht aus drei Lappen und ist ca. zehn bis 20 Millimeter lang. Zwischen dem gespaltenen Mittellappen befindet sich in der Regel eine kleine Spitze. Der Sporn der Blüte ist zylindrisch, abwärts gerichtet und etwa fünf bis sieben Millimeter lang. .
Verbreitung
Das Helm-Knabenkraut ist in Mitteleuropa, Eurasien bis Südsibirien und im Kaukasus verbreitet.
Standortansprüche & Jahresverlauf
Das Helm-Knabenkraut kommt gerne auf kalkigen Magerrasen, Halbtrockenrasen und Feuchtwiesen vor. Düngung und Bodenbearbeitung verträgt die Orchidee niemals! Sie ist in ganz Österreich selten und eine stark vom Aussterben bedrohte Pflanzenart! Die Blattrosetten sind schon sehr zeitig im Jahr auf den Wiesen und Weiden zu entdecken. Die Blüte erfolgt aber erst ab Ende April bis Ende Juni. Die Pflanze besitzt Knollen als Überdauerungsorgane. Nach dem Fruchten und Aussamen zieht sich die Pflanze über die Sommermonate und das Winterhalbjahr in die Knollen zurück.
Bestäubung & Ausbreitung
Die Blüten werden gerne von Hummeln besucht aber auch Selbstbestäubung ist möglich. Die gebildeten Samen sind jedoch so winzig, wie Staubkörner. Wie alle heimischen Orchideen-Arten braucht auch das Helm-Knabenkraut, um überhaupt keimen zu können, einen Mykhorriza-Pilz. Der winzig kleine Same muss also auf einen Pilzfaden treffen, damit überhaupt eine Keimung erfolgen kann. Am Beginn übernimmt der Pilz für den Orchideen-Keimling die vollständige Versorgung mit Nährstoffen. Sobald die Orchidee grüne Blätter bildet, erhält der Pilz dann im Gegenzug Zucker. Ohne Pilz kann aber auch die ausgewachsene Orchidee nicht überleben. Verschwindet der Pilz durch einen zu hohen Eintrag von Nährstoffen, verschwindet auch die Orchidee.
Besonderheiten
Die Wurzelknollen der Knabenkräuter sehen aus wie kleine Hoden, daher rührt auch die Bezeichnung Knabenkraut. Die Knollen wurden in früheren Zeiten auch als Aphrodisiakum verwendet. Heute ist das Helm-Knabenkraut, wie auch alle anderen heimischen Orchideen streng geschützt und darf weder gepflückt noch ausgegraben werden.
Safari Infos
Das Helm-Knabenkraut ist nur von wenigen Standorten im Nationalpark bekannt und es ist nur bei entsprechendem Witterungsverlauf zu sehen. Für alle Orchideen-Fans gibt es sogar eine eigene Orchideen-Safari bei der die Seewinkler Orchideen bewundert werden können.
Safari Gewinnspiel
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