
Eine uralte Delikatesse
Ihren Namen hat die Wacholderdrossel wegen ihrer Vorliebe für Wacholderbeeren und anderen Früchte. Aber sie ist nicht nur ein kleiner, harmloser Süßschnabel, denn kommt man ihrem Nest zu nahe, kann man eine unerfreuliche Überraschung erleben: Die Drossel bekämpft Eindringlinge und Feinde mit unangenehme "Kot-Attacken".
Aussehen
Wacholderdrosseln sind etwa gleich groß wie die nahe verwandte Amsel, haben aber eine längere Flügelspannweite. Das Gewicht beträgt rund 100 – 130 g, Männchen sind etwas schwerer als die Weibchen. Typisch sind die bläulich-graue Färbung am Nacken, die ockerfarbene Brust mit der für Drosseln typischen schwärzlichen Fleckung sowie der dunkle Schwanz. Die Geschlechter sind optisch kaum unterscheidbar.
Lebensraum
Bevorzugte Bruträume sind halboffene Landschaften mit einer großen Dichte an Regenwürmern. Im Nordosten des Verbreitungsgebietes brüten sie auch in lichten, lockeren Laub- und Mischwäldern in der Nähe von Gewässern. In Mitteleuropa ist die Wacholderdrossel auch Brutvogel in Parks und Gärten.
Verbreitung & Bestand
Die Wacholderdrossel war früher ein Brutvogel Nordost-Europas, hat sich aber in den letzten etwa 200 Jahren massiv Richtung Westen ausgebreitet. Mittlerweile besiedeln Wacholderdrosseln weite Teile Nord- und Mitteleuropas. Im Winter wandern sie bis nach Südeuropa und auch die Britischen Inseln werden als Überwinterungsgebiet genutzt. Im Seewinkel gibt es erst seit kurzem vereinzelte Brutnachweise – dafür ist sie bei uns ein häufiger Durchzügler bzw. Wintergast. In Europa leben rund 30 – 50 Millionen Individuen, davon rund 100.000 in Österreich. Die Art gilt als „nicht gefährdet“.
Brut & Aufzucht
Üblicherweise brüten Wacholderdrosseln zwei Mal pro Jahr. Die Gelege bestehen meist aus 5-6 Eiern, aus denen nach 10-13 Tagen die Jungvögel schlüpfen, welche mit 18 Tagen flügge und nach 30 Tagen selbstständig sind. Wacholderdrosseln brüten in lockeren Kolonien. Nur das Weibchen bebrütet die Eier, das Männchen füttert nur.
Besonderheiten
Wacholderdrosseln waren einst beliebte Speisetiere. Bis etwa zum 2. Weltkrieg wurden Wacholderdrosseln in teils großen Stückzahlen gefangen und gekocht. Typisch waren Gerichte, in denen die gerupften, nicht ausgenommenen Tiere gebraten und mit Maronen oder Kohl kredenzt wurden.
Feinde
Hauptfeind sind Greifvögel wie beispielsweise Wanderfalke, Sperber oder Habicht. Die Nester werden gerne von verschiedenen Fressfeinden geplündert. Wacholderdrosseln geben sich aber nicht kampflos geschlagen. Manchmal greifen sie sogar gemeinsam aus der Luft ihre Feinde an und besprühen sie mit ihrem Kot, um sie zu irritieren oder sogar flugunfähig zu machen.
Safari Infos
Von Dezember bis März sind Wacholderdrosseln in mehr oder weniger großen Schwärmen im Seewinkel unterwegs und können bei fast jeder Safari beobachtet werden. Am wenigsten Störung verursacht man, wenn man im Fahrzeug sitzenbleibt und die Tiere vom Autofenster aus beobachtet. Manchmal kommen die Tiere dabei auch sehr nahe ans Fahrzeug heran.
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