
High-Speed in der Luft
Gäbe es so etwas wie Geschwindigkeitsbeschränkungen für Vögel, der Wanderfalke wäre wohl polizeibekannt. Gilt er doch als der schnellste Greifvogel, dem im Sturzflug Geschwindigkeiten von 300 und mehr km/h nachgesagt werden.
Aussehen
Der Wanderfalke gehört mit einer Länge von bis zu 52 cm, einer Flügelspannweite von bis zu 120 cm und einem Gewicht von maximal 1,3 kg zu den größten Falkenarten. Dabei sind die Männchen deutlich kleiner als die Weibchen. Typisch für den Wanderfalken ist der kräftige, athletisch wirkende Körperbau, der ihn im Stand fast wie einen kleinen Bodybuilder wirken lässt.
Verbreitung & Bestand
Wanderfalken sind (in mehreren Unterarten) in vielen Teilen der Welt und auch fast in ganz Europa verbreitet, doch nirgendwo sind sie wirklich häufig. Der Weltbestand wird auf nur etwa 12.000 bis 25.000 Brutpaare geschätzt. Zum Vergleich: Vom kleineren Turmfalken gibt es weltweit schätzungsweise rund 2 Mio. bis 2,5 Mio. Brutpaare.
Jagd & Nahrung
Fast ausschließlich Vögel bis etwa zur Größe eines Fasans oder einer Stockente, die oft in einem rasenden Sturzflug, manchmal auch in einem raschen Verfolgungsflug erbeutet werden. Dabei beweist der Wanderfalke, dass er nicht nur ein schneller, sondern auch ein wendiger Flieger ist, denn kleine, flinke Singvögel stehen durchaus auch auf der Speisekarte. Allerdings gilt: Je höher die erreichte Geschwindigkeit, desto schwieriger wird es für den Falken, die Flugrichtung bei der Jagd kurzfristig zu korrigieren. Die Beute wird – typisch für Falken – mit dem Schnabel getötet. Oft reicht bei der Sturzflugjagd aber schon der heftige Anprall aus, dass die Beute tot vom Himmel fällt.
Aufgrund seiner jagdlichen Fähigkeiten werden Wanderfalken schon seit Jahrtausenden vom Menschen für die Beizjagd auf Vögel eingesetzt.
Fortpflanzung
Sowohl Saisonehen als auch monogame Dauerehen kommen beim Wanderfalken vor. Das Nest befindet sich meist in Felsnischen und in jüngerer Zeit durchaus auch auf hohen Gebäuden. Gelegentlich brüten Wanderfalken in alten Horsten anderer Vogelarten und sehr selten auch am Boden. Ab Ende März/Anfang April werden beim mitteleuropäischen Wanderfalken 3-4 Eier bebrütet, aus denen nach 29-32 Tagen die Jungen schlüpfen. Nach etwa 40 Tagen werden diese flügge und verlassen das Nest, werden darüber hinaus aber noch etwa 3-4 Wochen von den Eltern gefüttert. Bereits im Hochsommer löst sich der Familienverband auf, die Jungtiere sind ab dann auf sich selbst gestellt.
Gefährdung
Vor allem indirekte Aufnahme von Pestiziden über Beutetiere. Besonders starke Einbrüche wurden Mitte des vorigen Jahrhunderts durch das Insektizid DDT hervorgerufen. Seit dessen Verbot, haben sich die Bestände mancherorts wieder etwas erholt. Leider Gottes sorgen aber illegale Bejagung, Eierdiebstahl oder Aushorstung der Jungtiere regional immer noch für Bestandsrückgänge. Nicht zu vergessen in manchen Gegenden auch Lebensraumverlust durch Landschaftszerstörung.
Safari Infos
Der Wanderfalke ist ein spärlicher aber regelmäßiger Durchzügler im Seewinkel. Besonders im Spätherbst/Winter steigt die Chance, Wanderfalken zu entdecken. Oft sitzen sie dann minutenlang regungslos am Boden oder auf einen Ast und können gut mit dem Spektiv beobachtet werden – natürlich nur, sofern man dem Tier nicht zu nahekommt und es somit vertreibt.
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