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Ich bin ein Europäischer Wels, aber vielleicht kennen Sie mich eher unter dem Namen „Waller. In manchen Regionen werde ich auch „Schaidfisch“ genannt. Meinen Beinamen „Waller“, der den gleichen sprachlichen Ursprung hat wie das Wort „Wal“, habe ich wahrscheinlich deshalb erhalten, weil ich der größte, ständig im Süßwasser lebende Fisch in Europa bin. Je nach Lebensraum kann ich mehr als 2m lang werden und dabei über 100 kg wiegen. Ich wachse ein Leben lang und bei einer Lebenserwartung von geschätzten 100 Jahren habe ich viel Zeit um groß und stark zu werden.
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Ihr Wels
(Siluris glanis)
Bildnachweis: ZiskoW, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Header-Bildnachweis: Pmau, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Länge: meist 1 – 1,5m. Größter dokumentierte Fang mit einer Angel war 2,85m aus dem Po.
Gewicht: je nach Länge 10 – 50kg; der Größte dokumentierte Fang aus dem Po wog 144kg
Lebenserwartung: Dokumentiert sind 60 Jahre in Gefangenschaft und 80 Jahre in freier Wildbahn. Schätzungen gehen von einem Maximalalter von etwa 100 Jahren aus.
Das Aussehen des Europäischen Welses ist unverkennbar. Der Körper ist langestreckt, schuppenlos und mit einer dicken Schleimschicht überzogen. Der Kopf ist kräftig und abgeflacht. Neben dem sehr breiten oberständigen Maul befinden sich ein Paar lange, hochbeweglich Barteln am Oberkiefer und 2 Paar kurze am Unterkiefer.
Der Unterkiefer, das Gaumen- und Pflugscharbein und die Kiemenbögen sind mit mehreren Reihen kleiner, flacher, nach hinten gerichteten Bürstenzähnen besetzt.
Der Rumpf ist im vorderen Bereich im Querschnitt rund und wird zum After hin seitlich abgeflacht. Welse haben große Brustflossen. Die Rückenflosse und Bauchflossen sind eher klein und befinden sich im vorderen Rumpfbereich. Die Afterflosse zieht sich langgestreckt über den verlängerten Schwanzstiel und reicht bis an die kleine, abgerundete Schwanzflosse heran.
Die Körperoberseite weist eine dunkle Farbe auf die je nach Lebensraum von olivgrün über dunkelbraun bis schwarz reichen kann und meist eine Marmorierung aufweist. Die Flanken werden zum Bauch hin heller. Auch die Lippen sind meist deutlich heller als der Rest des Kopfes.
Welse sind opportunistische Beutegreifer, die vor allem nachts auf die Jagd gehen. Sie fressen mehr oder weniger alles was in ihr Maul hinein passt. Zu ihrem Beutespektrum zählen vor allem Fische. Dabei sind sie nicht besonders wählerisch und fressen sowohl lebende Fische, denen sie hinterherjagen, als auch Aas. Welse fressen aber auch Würmer, Insekten, Amphibien und am Wasser lebende Vögel und Kleinsäuger wie Mäuse und Ratten.
Da Welse vor allem nachts auf Beutefang gehen, sind die Augen stark reduziert. Geruchssinn, Gehör und Geschmacksinn sind dafür umso besser ausgebildet. Welse können süß, sauer, bitter und salzig schmecken. Die Rezeptoren befinden sich an den Lippen, den Barteln, den Flossen und der Haut des Kopfes und Vorderkörpers. Auch das Gehör ist hervorragend ausgebildet. Welse nehmen dabei vor allem Geräusche war, die von der Wasseroberfläche kommen. Möglich wird das durch den Weber`schen Apparat. Hier ist das Innenohr der Fische über mehrere kleinen Knöchelchen mit der Schwimmblase verbunden, die als Schallverstärker wirkt. Zusätzlich befinden sich auf den langen Barteln Tast- und Elektrorezeptoren.
Die Laichzeit beginnt bei Welsen bei einer Wassertemperatur von 16-18°C. Das Männchen bereitet im Vorfeld eine Laichgrube vor. Diese befindet sich meist geschützt in Ufernähe, oft auch unter Wurzeln von Ufernahen Bäumen, wie zum Beispiel Weiden. Die Grube wird gereinigt und mit Pflanzenmaterial ausgepolstert. Die Paarung findet meist in den Abendstunden bei Wassertemperaturen von 22 bis 23 °C statt. Menge und Größe der Eier schwanken mit dem Ernährungszustand und der Größe des Weibchens, pro Kilogramm Körpergewicht werden etwa 20.000 bis 25.000 Eier produziert. Das Männchen bleibt bis zum Schlüpfen der Brut beim Gelege, bewacht es und fächelt ihm alle drei bis fünf Minuten mit der Schwanzflosse frisches Wasser zu.
Welse wachsen schnell heran und erreichen im ersten Jahr eine Länge von durchschnittlich 20 bis 30 Zentimetern, maximal fast einen halben Meter und bis zu 500 Gramm Gewicht. Die Geschlechtsreife wird bei einem Gewicht von ein bis zwei Kilogramm mit etwa drei bis vier Jahren erreicht, in kalten Klimaten aber auch erst mit etwa neun Jahren.
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Welses erstreckt sich von der Elbe und Ostfrankreich über Südschweden, Ost- und Südosteuropa und die Türkei bis nach Afghanistan. Neben stehenden und fließenden Süßgewässern des Inlands findet er sich auch im Kaspischen Meer sowie in Brackwasserbereichen der Ostsee und des Schwarzen Meers.
Vom Menschen wurde die Art als Aquakultur- und Sportfisch auch außerhalb des natürlichen Verbreitungsgebiets ausgesetzt, so in Spanien, Italien und Kasachstan. In einigen Regionen, in denen der Wels ursprünglich nicht vorkam, wird er heute als Schädling angesehen, da er die einheimischen Fischbestände bedroht.
Bildnachweis: HalbsHännile, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Welse sind wärmeliebende Fische, die bevorzugt in großen, stehenden oder langsam fließenden Gewässern leben. Brackwasserbereiche in Flussmündungen oder Küstennähe werden bis zu einem Salzgehalt von maximal 15 ‰ besiedelt. Sie bevorzugen dabei Flachwasserbereiche bis maximal etwa 30 Meter Tiefe. Gegenüber Verschmutzung und geringen Sauerstoffkonzentrationen sind die Tiere relativ unempfindlich. Ihr physiologisches Temperaturoptimum liegt bei 25 bis 27 °C, es werden aber auch deutlich niedrigere Wassertemperaturen gut vertragen, wobei allerdings das Wachstum eingeschränkt sein kann. Ausgewachsene Tiere bevorzugen ruhige, mit Wasserpflanzen bewachsene Bereiche und sind standorttreue und wahrscheinlich territoriale Einzelgänger. Sie verbringen den Tag versteckt zwischen Wasserpflanzen, unter Baumwurzeln oder am Gewässergrund. In der Dämmerung beginnt die Aktivitätsphase. Bei sehr niedrigem Luftdruck können die Tiere auch tagsüber aktiv sein. In den Wintermonaten, bei Temperaturen unter 7°C stellen Welse die Aktivität und auch die Nahrungsaufnahme ein und ruhen am Grund des Gewässers.
Die Art gilt allgemein als nicht bedroht, die Bestände sind aber teilweise vom Besatz durch den Menschen abhängig, da die Laichgründe häufig durch den Ausbau von Flüssen bedroht sind. Im Nordwesten des Verbreitungsgebiets, insbesondere in Südschweden, ist die Zahl der Welse auf Grund ungünstiger klimatischer Bedingungen und weniger geeigneter Lebensräume rückläufig. In Nordgriechenland, wo die Art natürlich in einzelnen Seen vorkommt, wurden einzelne Populationen durch die Konkurrenz mit ausgesetzten anderen Arten wie dem Aristoteleswels (Silurus aristotelis) verdrängt. In der Berner Konvention wird der Wels in Anhang III als geschützte Tierart geführt.
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