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Sie kennen mich, ich bin eines der Nutztiere schlechthin. Mein Fleisch, mein Fett, meine Daunen, meine Eier – sogar mein Geschnatter als Warnung vor ungebetenen Gästen und meine Eigenschaften als Unkrautvertilger machen mich zu einem universell einsetzbaren Begleiter des Menschen seit der Bronzezeit.
Ihre Hausgans
(Anser anser)
Bildnachweis: Bjoertvedt, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Header-Bildnachweis: Dominicus Johannes Bergsma, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Stammform der meisten europäischen/amerikanischen Rassen: Graugans (Anser anser)
Stammform der meisten asiatischen Rassen: Schwanengans (Anser cygnoides)
Im Folgenden werden wir uns auf jene Hausgänse fokussieren, die von der Graugans abstammen.
Die frühesten Nachweise der Gänsezucht stammen aus der Bronzezeit im heutigen Irak. Auch im alten Ägypten gibt es realistische Darstellungen von Hausgänsen, diese wurden dort sowohl als Speise- als auch Opfertiere verwendet. Bei den Griechen und Römern galt die Gans als heiliges Tier, allerdings begann bereits zu dieser Zeit auch die Praxis des Stopfens zur Herstellung von Fettlebern.
Bildnachweis: JJ Harrison, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Bei den meisten Gänserassen ist kein Geschlechtsdimorphismus vorhanden, d. h. Weibchen und Männchen sehen gleich aus. Meist sind die Ganter im Schnitt etwas größer und schwerer als die weiblichen Tiere. Viele Gänserassen sind weiß mit glattem Gefieder. Es gibt aber auch weiß-gefleckte Rassen und solche, die in der Farbe beinahe wie Graugänse aussehen. Eine Besonderheit ist die Ungarische Lockengans, deren Gefieder aussieht, als hätte sie Dauerwellen.
Das allseits bekannte Geschnatter der Hausgans besteht aus nach „ahngang-ang“ oder „gagagag“ klingenden Lauten, ist weithin hörbar und klingt sehr ähnlich jenem ihrer Stammform, der Graugans. Typisch sind auch die warnenden Zischlaute. Doch auch darüber hinaus verfügen Hausgänse über ein großes Stimmrepertoire mit verschiedenen Bedeutungen.
Wie ihre wilden Vorfahren sind Hausgänse Vegetarier. Natürlicherweise würden sie sich vorwiegend von Gräsern, Kräutern und Blättern ernähren. In menschlicher Haltung werden sie zusätzlich mit Getreide und Fertigfutter versorgt. Wichtig in der Gänsehaltung ist, daß den Tieren immer genug Wasser zur Verfügung steht.
In manchen Ländern ist die sogenannte, durch gewaltsame Zwangsernährung stark vergrößerte Stopfleber eine Delikatesse. Bei dieser tierquälerischen Art der Fütterung wird den Tieren mehrmals täglich mittels eines Stopfrohres große Mengen von Maisbrei oder Nudelteig in den Magen gepresst, weit mehr, als sie von Natur aus fressen würden. Im deutschsprachigen Raum ist diese Art der Mast bereits verboten, in Ländern wie Frankreich, Belgien, Spanien, Italien, Bulgarien oder Ungarn aber noch erlaubt.
Ein Gelege besteht aus etwa 5-8 Eiern, heutzutage ist aber oft auch Kunstbrut in einem Inkubator üblich. Die Brutzeit beträgt etwa 4 Wochen. Gänseküken bezeichnet man als Gössel. Sie sind Nestflüchter und folgen sofort den Eltern. Im Falle einer Kunstbrut können sie sehr gut auf den Menschen geprägt werden. Mit rund 7-8 Wochen werden die Jungen flügge, wobei Hausgänse aufgrund ihres höheren Gewichtes keine besonders guten Flieger sind. Erst mit etwa 3-4 Jahren werden Gänse geschlechtsreif.
Von wegen dumme Gans – Gänse sind äußerst sozial und lernfähig. Sie können bis zu 100 Artgenossen an der Stimme unterscheiden und verfügen über ein großes Lautrepertoire mit zahlreichen Bedeutungen.
Das Beobachten von zahmen Hausgänsen steht bei unseren Safaris allerdings natürlich nicht auf dem Programm. Aber das ganze Jahr über trifft man bei praktisch jeder Tour auf deren wilde Verwandte. Ganzjährig Graugänse, im Spätherbst und Winter auch andere Arten, am häufigsten davon die Blässgans. Speziell bei unserer „Ein Jahr im Leben einer Graugans“ – Safari tauchen wir tief in die Materie der Gänse und ihrer Verwandten ein.
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