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im Herbst komme ich wieder in den Seewinkel. Obwohl ich die kleinste Ente Europas bin, falle ich hier richtig auf. Dieser Tage sind wir die zahlreichsten unserer Verwandtschaft an den Sodalacken des Seewinkels. Und wir Erpel sind gerade dabei, noch auffälliger zu werden: Weil die Weibchen im Winter neue Partner wählen, wechseln die Herren gerade das Gefieder und legen das bunte Prachtkleid an. Bereit für die Balz!
Ich darf mich vorstellen, mein Name ist Krickente.
Headerbild: Leander Khil
Bildnachweis: Leander Khil
Bildnachweis: © Leander Khil
Krickenten sind deutlich kleiner als die gut bekannten Stockenten. Ein gutes Merkmal ist der grüne „Spiegel“. Das ist ein grün glänzender Fleck im Flügel, der beim schwimmenden Vogel an der Körperseite liegt. Egal ob Männchen oder Weibchen, ob alt oder jung: Jede Krickente zeigt den grünen Spiegel (er kann manchmal aber von anderen Federn verdeckt sein). Männchen im Prachtkleid sind einfach zu erkennen: Sie zeigen einen rotbraunen Kopf und ein großes, grünes Gesichtsfeld, das von einer dünnen, gelben Linie fein umrahmt wird. Die Weibchen sehen, mit Ausnahme des grünen Spiegels, denen vieler anderer Entenarten ähnlich.
Unter den verschiedenen Rufen der Krickente sticht jener hervor, den nur das Männchen von sich gibt. Ein hell, klingelndes und etwas heiser tönendes „kriih(k)-kriih(k) kriih(k)-kriih(k)“. Es soll der Krickente auch zu ihrem Namen verholfen haben.
Bildnachweis: Leander Khil
Krickenten ernähren sich von pflanzlicher und tierischer Nahrung, die sie im flachen Wasser schnäbelnd aufnehmen. Besonders im Winter spielen kleine Samen eine wichtige Rolle. Beutetiere sind sehr kleine Wirbellose. Die Krickente ernährt sich weniger vielseitig als die Stockente. Sie gewöhnt sich kaum an die Präsenz des Menschen. An Orten wo Wasservögel vom Menschen gefüttert werden findet man sie in der Regel nicht.
Männchen und Weibchen verpaaren sich im Winterquartier und ziehen gemeinsam in die Brutgebiete. Dort leben sie vermutlich in monogamer Ehe für eine Brutsaison. Das Weibchen baut ein Nest am Boden in Wassernähe und brütet darin ab April meist 8-11 Eier aus. Nach etwa drei Wochen schlüpfen die Jungen und werden bis zum Flüggewerden vom Weibchen geführt. Das Männchen spielt bei der Brutpflege keine Rolle, bleibt aber in der Nähe des Nests.
Krickenten brüten in großen Teilen Eurasiens, vom Atlantik bis zum Pazifik. In den Alpen brüten sie bis auf knapp 2000 Meter Seehöhe an kleinen Bergseen. In Österreich ist die Krickente ein sehr seltener Brutvogel mit einem Bestand von etwa 100 Brutpaaren, der sich vor allem auf Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg verteilt.
Bildnachweis: Leander Khil
Zur Brutzeit suchen Krickenten kleine, flache Gewässer mit stark verkrauteten Ufern auf. Das können zum Beispiel Moorseen, Waldteiche oder Wiesengräben sein. Außerhalb der Brutsaison sind sie weniger anspruchsvoll: Bevorzugt werden seichte Stillgewässer mit großen Schlick- oder Schlammflächen, auf denen sie nach Nahrung suchen. Die Sodalacken des Seewinkels sind da genau richtig.
Bildnachweis: Leander Khil
Die Zerstörung kleiner, ungestörter Gewässer (u.a. Moore) ist die Hauptgefährdungsursache in Österreich. Dazu werden Krickenten in Teilen ihres Verbreitungsgebietes stark bejagt, sogar in manchen Bundesländern Österreichs. Auf die schlechte Situation der Krickente wird heuer besonders hingewiesen: Sie ist Vogel des Jahres 2025
Im Seewinkel treten Krickenten vor allem als häufige Durchzugsgäste im Herbst und Frühling auf. Auf Birdwatching-Touren mit unseren Rangern sind Krickenten in den kommenden Wochen fast immer zu sehen. Große Gruppen mit zum Teil mehreren hundert oder sogar tausend Individuen sammeln sich an den Sodalacken. In wesentlich kleinerer Zahl überwintern Krickenten auch hier. Am besten zu beobachten sind Krickenten am St. Andräer Zicksee, wo sie sich oft besser an die Präsenz des Menschen gewöhnen und die Beobachtungsdistanzen geringer sind.
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Ein Video mit besonderem Inhalt zur Krickente
Am Gelände der St. Martins und Lodge sind Krickenten regelmäßig zu sehen. An unserer Lacke lassen sie sich häufig aus dem Foto-Hide beobachten und fotografieren und an den Schotterseen mischen sie sich manchmal unter andere Entenarten. Dann stechen sie schon durch ihre geringe Größe ins Auge.
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