Freie Kapazität.
Bitte RESERVIEREN Sie Ihre Plätze im Voraus.
für mich kann es nicht salzig genug sein – im Gegenteil! Wo andere die Flucht ergreifen, fühle ich mich am wohlsten!
Ich bin es, die Salzkresse – eine echte Überlebenskünstlerin der Natur! Mein Leben spielt sich nämlich an Orten ab, wo andere Pflanzen in kürzester Zeit absterben würden. Während die meisten Pflanzen immer mehr leiden, wenn sich die Salzkonzentration erhöht, fühle ich mich dort erst so richtig wohl. Ich erreiche mein volles Wachstumspotenzial sogar erst bei hohen Salzgehalten im Boden. Im Seewinkel kannst du mich in erster Linie an salzhaltigen Stellen in Wiesen und Weiden finden.
Alles Liebe,
Deine Salzkresse
Headerbild: Nikolam993, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Bildnachweis: HermannSchachner, CC0, via Wikimedia Commons
HermannSchachner, CC0, via Wikimedia Commons
Ich habe ein paar coole Tricks auf Lager, um unter diesen extremen Bedingungen zu überleben. Mein geheimes Überlebensmotto lautet: "Salz ist mein Freund." Während andere Pflanzen Salz in ihren Zellen nicht vertragen, denn Salz entzieht Wasser aus den Zellen, kann ich es in meine Blätter aufnehmen, ohne Schaden zu leiden. Ich muss dazu aber auch Wasser einlagern, um das aufgenommene Salz zu verdünnen. Dadurch werden meine Blätter dick und fleischig. Zudem verlagere ich das Salz auch in die älteren Blätter und wenn die Konzentration an Salz in den Blättern zu hoch wird, dann werfe ich sie einfach ab, und kann so das Salz auch wieder loswerden.
Die Salzkresse ist eine krautige Pflanze, die eine Höhe von 15 bis 30 cm erreicht. Die Stängel sind grün und leicht behaart, die Blätter glänzend und dickwandig, was sie auch besonders widerstandsfähig gegen Trockenheit macht. Die Blätter sind länglich, spitz zulaufend und je nach Standort und Bodenbeschaffenheit unterschiedlich grün gefärbt. Im Frühjahr und Sommer erscheinen kleine, weiße bis rosafarbene Blüten, die in dichten Trauben angeordnet sind und Insekten zur Bestäubung anlocken. Später bildet die Pflanze kleine, runde Samenkapseln, die in ihrer Struktur an die bekannte Kresse erinnern.
Die Fortpflanzung der Salzkresse erfolgt sowohl durch Samen als auch vegetativ. Durch Samen kann sie sich schnell ausbreiten, da die Pflanzen während der Blütezeit eine große Menge an Samen produzieren. Diese Samen werden durch Wind oder Tiere verbreitet und können auf salzhaltigen Böden keimen, was die Pflanze besonders geeignet für die Besiedlung salzhaltiger Böden macht. Da die Salzkresse sich auch vegetativ vermehren kann, besteht die Möglichkeit, dass sich die Pflanze durch Ausläufer oder Teilung des Wurzelstocks ausbreitet, was ihre Ausbreitung in geeigneten Umgebungen zusätzlich begünstigt.
Bildnachweis: © Stefan.lefnaer, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Die Salzkresse ist ein obligater Halophyt, wächst also nur, wenn wirklich Salz im Boden ist und kommt vor allem in Salzsteppen vor. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst Regionen wie die Türkei, Syrien, den Libanon, Israel, Jordanien, die Sinaihalbinsel, den Irak, Iran, Pakistan, Armenien, Turkmenistan und China. Darüber hinaus ist sie als Neophyt in den Vereinigten Staaten, Kanada und Argentinien zu finden.
In Österreich kommt sie nur im Seewinkel und am Westufer des Neusiedler Sees vor. Diese Gebiete sind bedeutende Binnenlandsalzhabitate mit spezifischen salzhaltigen Böden, die durch geologische Prozesse entstanden sind. Diese Böden werden auch als Solontschak bezeichnet. Das sind Böden mit hoher Salzkonzentration an der Oberfläche, die durch kapillaren Aufstieg des Grundwassers nach oben gelangen. Dies führt oft zu Bildung von Salzkrusten.
Wegen ihres salzigen und leicht bitteren Geschmacks findet die Salzkresse in der Küche nur wenig Anklang. Sie ist jedoch essbar, und kann in speziellen Rezepten oder als Bestandteil von Wildkräutermischungen verwendet werden. Sie ist nicht so beliebt wie andere Kresse-Arten, die einen milderen Geschmack haben. Aber Achtung – in Österreich ist sie gefährdet und darf nicht geerntet werden. Zudem wächst sie meist in Nationalparkflächen, die nicht betreten werden dürfen.
HermannSchachner, CC0, via Wikimedia Commonsa
Im Mai ist die Salzkresse in ihrer Blüte zu bewundern. Generell ist sie nicht leicht zu entdecken, da sie oft an schwer zugänglichen Stellen wächst. Rund um das Nationalparkzentrum in Illmitz – besonders in Richtung Geiselsteller – kann man diese botanische Spezialistin auf den weißen Zickstellen (Salzböden) beobachten.
Mehr über die faszinierenden Lebensräume der Seewinkler Sodalacken und ihre einzigartige Pflanzen- und Tierwelt erfahren Sie bei der geführten Tour „Salzlacken und ihre Bewohner“. Dort lernen Sie nicht nur die Salzkresse, sondern auch andere typische Salzpflanzen dieser besonderen Landschaft kennen.
Die Top-Suchanfragen der letzten 30 Tage