
Ein schwimmender Jäger
Beim eurasischen Fischotter handelt es sich um einen an den Lebensraum Wasser angepassten Beutegreifer aus der Familie der Marder.
Er zeichnet sich durch sein besonderes Fell aus und ist aufgrund seiner Schwimmhäute ein sehr guter Schwimmer und Taucher. Flache Flüsse mit zugewachsenem Ufer und Überschwemmungsebenen sind sein bevorzugter Lebensraum. Lange Zeit wurde er wegen seines Pelzes und als Fastenspeise geschätzt, gefangen und als Fischereischädling bejagt. Der Ausbau von Flüssen zu Wasserstraßen für den Schiffsverkehr, die zunehmende Gewässerverschmutzung seit Anfang des 19. Jahrhunderts sowie die Begradigung von kleineren Fließgewässern haben ihn systematisch aus seinen Lebensräumen vertrieben und in Mitteleuropa fast zum Aussterben gebracht.
Ausgehend von seinen letzten Rückzugsgebieten gelang durch Schutzprogramme und Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung seines Lebensraums eine Stabilisierung der Bestände, sogar eine langsame Zunahme der Fischotterpopulationen und eine Wiederbesiedlung.
Aussehen
Die Gesamtlänge des Körpers beträgt ungefähr 130 cm, der Schwanz ist dabei halb so lang wie der Körper und das Körpergewicht erreicht ca. 12 kg. Zwischen den Zehen befinden sich Schwimmhäute, der Körper ist langgestreckt und mit kurzen Beinen stromlinienförmig an ein Leben im Wasser angepasst.
Lange Tasthaare im Gesicht, an der Schnauze und den Ellenbogen ermöglichen das Aufspüren und Verfolgen von Beutetieren in der Dunkelheit oder im trüben Wasser und das Fell ist so dicht, etwa 50000 Haare wachsen auf einem Quadratzentimeter Haut, dass eine isolierende Fettschicht fehlt.
Verbreitung
Der eurasische Fischotter lebt über 3 Kontinente verbreitet (N-Afrika, Europa, Asien) und ist nach dem Dachs (bis ca. 15 kg) die zweitgrößte und -schwerste einheimische Marderart.
Ernährung
Fischotter sind vor allem Fischjäger, der Speiseplan ist trotzdem recht vielfältig. Gefressen wird entweder die häufigste oder die am leichtesten verfügbare Beute. Für junge unerfahrene oder kranke Otter, oder auch wenn Fische schwer zu fangen sind, sind auch Krebse, Muscheln, Wasserinsekten und deren Larven, Amphibien, Wasservögel und Mäuse wichtige Nahrung.
Der tägliche Futterbedarf beträgt ca. 0,5 – 1 kg Nahrung.
Fortpflanzung
Das Gebiet eines Weibchens umfasst 10-20 km Flusslauf, das eines Männchens bis 40 km.
Fischotter haben in Mitteleuropa keine zeitlich festgelegte Paarungszeit, Weibchen sind ganzjährig empfängnisgsbereit und Geburten auch ganzjährig möglich. Die sonst einzelgängerisch lebenden Tiere kommen nur zur Paarung zusammen.
Die Tragzeit beträgt 60-63 Tage, die 1-3 Jungen verlassen mit 8 Wochen erstmals den Bau und werden ca. mit einem Jahr selbständig. Nur etwa die Hälfte der Jungtiere wird älter als 1 Jahr. Fischotter sind mit 2-3 Jahren geschlechtsreif und Weibchen bekommen etwa alle 2 Jahre Nachwuchs.
Gefährdung
Durch Bejagung, Lebensraumverlust, Regulierung von Bächen und Flüssen, und durch Einwirkung von Umweltgiften im Wasser haben Fischotterpopulationen in den letzten Jahrzehnten einen massiven Rückgang erlitten. Erholung setzte erst nach strengen Schutzmaßnahmen ein.
Die Situation des Fischotters ist in Österreich derzeit umstritten. Einer sehr erfreulichen Bestandserholung und Wiederausbreitung des Fischotters in Österreich stehen stetig wachsende Unzufriedenheit und Kritik der Fischereiverbände und der Teichwirtschaft gegenüber und hier sollte ein guter Kompromiss für die Zukunft der Otter gefunden werden.
Safari Infos
Fischotter sind nachtaktiv, führen ein heimliches Leben, und der Lebensraum im Nationalparkgebiet, Wasser und Schilfgürtel, ist sehr schwer zugänglich. Beobachtungen und selbst das Finden von Spuren gelingen nur äußerst selten.
Safari Gewinnspiel
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