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Die Waldohreule
Die Waldohreule
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Liebe Entdeckerin, lieber Entdecker,
wir sind einander wahrscheinlich schon einmal begegnet. Vielleicht haben Sie meine Stimme schon gehört, mich fliegend als dunklen Schatten bemerkt oder eine Feder von mir gefunden. Damit Sie ein wenig mehr über mich erfahren, haben wir viel Interessantes und auch Überraschendes über mich zusammengetragen.
Ich darf mich vorstellen, mein Name ist die Waldohreule. Viel Vergnügen bei der Lektüre.
Headerbild: Martin Weixelbraun
Bildnachweis: Martin Weixelbraun
Facts
- Größe: 30 – 36 cm
- Flügelspannweite: bis 100 cm
- Gewicht: bis 220 – 370 g
- Weibchen sind immer ein wenig größer und schwerer als Männchen.
- Nest: Eulen bauen keine Nester und benutzen sehr oft die nicht mehr genutzten Nester von Elstern und Krähen.
- Eier: meistens 3 – 5, in mäusereichen Jahren bis 8 Eier
- Brutdauer: 27 - 28 Tage pro Ei, Jungvögel sind demnach unterschiedlich alt.
- Ab 16 - 20 Tagen verlassen die Jungen noch flugunfähig das Nest und verbringen die Zeit auf Ästen in Nestnähe. Sie tragen dann die Bezeichnung „Ästlinge“. Nach 33 – 35 Tagen können die Jungvögel fliegen, ab ca. 60 Tagen werden sie von den Eltern unabhängig.
Aussehen
Bildnachweis: © Martin Weixelbraun
Das Gefieder ist oberseits gelbbraun und dunkel gefleckt, mit rindenähnlicher Musterung und weißen Schulterflecken. Bauch und Brust sind wenig heller und mit dunklen Längsstreifen versehen. Am Kopf sehr markante „Federohren“. Diese dienen aber nicht zum Hören, sondern der Mimik der Eulen. Die Augen sind orangefärbige und groß. Die Füße sind bis zu den Zehen befiedert und mit scharfen Krallen versehen.
Nahrung und Jagd
Waldohreulen sind Bewohner halboffener Landschaften und des Übergangsbereiches von Wald in Kulturland. Sie erbeuten größtenteils Feldmäuse (bis 90% der gesamten Nahrung) und benötigen pro Tag 5 - 6 Mäuse. Übrige Beutetiere sind Kleinvögel, Insekten, Regenwürmer und selten auch Amphibien und Reptilien. Eulen können Haare und Knochen der Beutetiere nicht verdauen, sondern würgen diese Reste mehrmals am Tag als Speiballen, sog. Gewölle heraus. Waldohreulen gelten als dämmerungs– und nachtaktiv und sind durch ihr gutes Gehör und die Fähigkeit geräuschlos zu fliegen perfekte Mäusejäger.
Fortpflanzung
Bildnachweis: Martin Weixelbraun
Schon früh im Jahr besetzen Männchen mögliche Brutplätze und angrenzende Jagdreviere. Durch abendliche Rufe werden die Weibchen angelockt und die Männchen absolvieren Imponierflüge über dem Revier. Ist die Balz erfolgreich verbringen die Paare eine Brutsaison zusammen.
Beobachten
Bildnachweis: Martin Weixelbraun
Waldohreulen sind Teilzieher. Viele Vögel überwintern vor Ort, andere ziehen je nach Klima nach Süden oder kommen aus dem Norden nach Mitteleuropa. Waldohreulen bilden Winterschlafplätze wo an manchen Orten dutzende Eulen gemeinsam den Tag verbringen können. Beliebt sind Bäumen in windgeschützter Lage wie auf Friedhöfen oder auch Parks, wo sie gemeinsam ruhend den Tag verbringen und mit Einbruch der Dunkelheit zur Jagd aufbrechen. An manchen dieser Standorte lassen sich die Eulen während der Wintermonate bei rücksichtsvollem Verhalten beobachten. Unter Eulenfreunden sehr bekannt ist die nordserbische Stadt Kikinda, in deren Parks bis zu 400 Eulen beobachtet werden konnten.
Interaktive Inhalte
Ein Video mit besonderem Inhalt zur Waldohreule
Rund um St. Martins
Bildnachweis: © Martin Weixelbraun
Da sich der Seewinkel im Winter viele Greifvogelarten und eben auch die Eulen betreffend als wichtiger Lebensraum darstellt, führen wir gezielt während der Wintermonate zu diesem Thema seit Jahren Safaris durch und die Waldohreulen haben dadurch schon viele Fans gewonnen.
